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VELTINS-Lokalsportpreis 2024 Mit der Verleihung
des VELTINS-Lokalsportpreises wird das journalistische
Engagement zur Attraktivierung der
Lokalsportberichterstattung in Deutschland gewürdigt. Die
Preisträgerinnen und Preisträger, die Prämien in einer
Gesamthöhe von 6.750 Euro erhielten, wurden im Rahmen des
VDL-Branchentreffs 2024 geehrt. Für die Bewertung und
Auszeichnung sichtete die Jury in diesem Jahr zahlreiche
Beiträge aus zahlreichen Lokalsportredaktionen in ganz
Deutschland.
Kategorie Bild:
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Platz 1: Jörg Lühn, Dithmarscher
Landeszeitung [JPG] „Kachelzählen“
Begründung: Jörg Lühn von der
Dithmarscher Landeszeitung erhielt den ersten
Preis, weil es ihm gelungen ist, den Blick
oberhalb und
unterhalb der Wasserlinie so impulsstark
einzufangen, wie ihn der Leser selten erleben
konnte. Wenn das Auge dieses Foto
erblickt, wird es geradezu gezwungen, mehrfach
hinzuschauen. Und genau das ist es, was ein
preiswürdiges Pressebild
ausmacht. Es wirkt wie ein Blick in ein
Aquarium, das für neugierig machende Spannung
sorgt und den Betrachter geradezu
ins Foto hineinzieht. Dass es dabei um Tanja
Scholz geht, die wenige Jahre zuvor beim Sturz
vom Schulpferd
querschnittsgelähmt wurde, macht das ungesehene
Foto noch wertvoller. Denn auf diesem Motiv
agiert die ambitionierte
Sportlerin als Schwimmerin mit
Paralympics-Perspektive. Das suchende Auge
erkennt die unbändige Kraft von Tanja Scholz,
die ansonsten auf den Rollstuhl angewiesen ist,
aber nicht verzagt.
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Platz 2: Noah Wedel, Mindener
Tageblatt [JPG] „NieDERlage im DerBY“
Begründung: Noah Wedel erhält den zweiten
Fotopreis, weil es ihm gelungen ist, einen
Sekundenmoment nach einer spektakulären
Handball-Niederlage einzufangen. Das Motiv des
freien Journalisten, das im Mindener Tageblatt
erschienen ist, steht für
die große Emotionalität, die die Fotografie
gerade innerhalb der Lokalsportberichterstattung
zum Leser transportieren
kann. Noah Wedel begleitete das Derby der
benachbarten Handballvereine vom TuS N-Lübbecke
und GWD Minden mit der Kamera
in jeder Spielphase. Das Motiv entstand, nachdem
sich der GWD Minden trotz eines anfänglichen
Vorsprungs gegen den
Lokalrivalen geschlagen geben musste. Spieler
Sveinn Johannsson versank nach dem Schlusspfiff
im hochgezogenen Trikot,
während Noah Wedel mit der Kamera aufs Spielfeld
sprintete und den vielsagenden Moment aus der
Froschperspektive
festhielt.
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Kategorie Wort:
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Platz 1: Michi Bauer,
Main-Post/Schweinfurter
Tagblatt [JPG] „Gender-Gap am Kassenhäuschen“
Begründung: Es ist ein Relikt aus alten
Zeiten: Frauen bekommen am Kassenhäuschen eine
Preis-Vergünstigung. Vielerorts im
Amateur-Fußball ist das noch so. Irgendwie eine
Selbstverständlichkeit. Ohne dass das jemand
ansatzweise in Frage
stellt. Frauen sind die Anhängsel der Männer.
Eigentlich ahnungslos. Was wollen sie überhaupt
beim Fußball? Die Frage
ist bewusst überspitzt formuliert. Aber sie
macht das Dilemma deutlich, welchem sich Michi
Bauer gewidmet hat. Sie hat
nicht nur bei Vereinen nachgefragt, wie diese es
handhaben. Nein, sie hat bei ihrer Kommentierung
auch kein Blatt vor
den Mund genommen. Mit klaren Worten, in denen
Diskriminierung, Ungleichbehandlung und
Emanzipation vorkommen. Michi
Baur ist hartnäckig geblieben. Und hat etwas
bewirkt. Etliche Vereine haben bereits reagiert.
Frauen, die auf
Preistafeln in einem Atemzug mit Kindern,
Rentnern und Gehandicapten genannt werden? Wenn
dieses Klischee zunehmend
aufgeweicht wird, ist das auch ihr Verdienst.
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Platz 2: Florian Runte, Siegener
Zeitung [JPG] „Mit 13 Jahren: Aufbruch ins
Ski-Internat“
Begründung: Eltern, die ihren 13-jährigen
Jungen ziehen lassen müssen. Von Bad Berleburg
nach Hinterzarten. Zwischen diesen beiden
Orten liegen 430 Kilometer – man mag es dem
Vater und der Mutter von Marcel Dickhaut
zugestehen, dass sie sich für ihr
Einverständnis Zeit gelassen haben. Ihr Junge
ist Nordischer Kombinierer. Einer, dem man
zutraut, irgendwann in der
deutschen Spitze zu landen. Weshalb er den Weg
aus dem Wittgensteiner Land in den Schwarzwald
unbedingt gehen wollte.
Dort, in Furtwangen, treibt er seine
Spitzensportkarriere voran. Am Ski-Internat mit
angeschlossenem Gymnasium. Florian
Runte hat sich dem Thema sensibel genähert.
Lässt die Protagonisten ihre Gefühle
formulieren, ihre Hoffnungen, ihre
Ängste. Marcel Dickhaut, alles andere als auf
den Mund gefallen, freut sich auf das, was
kommt. Dass Trainerlegende
Hermann Weinbuch sich dort im Schwarzwald um den
Nachwuchs kümmert, macht den Start noch
aufregender. Runte wird den
Werdegang aufmerksam verfolgen.
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Kategorie Online:
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Platz 1: Jan Beigelbeck, Heidenheimer
Zeitung [JPG]
„Heimspiel-Orakel“
Begründung: In 50 bis 90 Sekunden langen
Videos die wichtigsten Informationen zum Spiel:
Das bietet die Heidenheimer Zeitung den
Fans des letztjährigen
Fußball-Bundesliga-Aufsteigers 1 FC Heidenheim
mit ihrer Reel-Serie "Heimspiel-Orakel" auf dem
Instagram-Kanal der Zeitung. Dabei geht es nach
Angaben des Initiators, dem erst 20-jährigen
Volontär Jan Beigelbeck,
nicht darum, ein makelloses Social-Media-Produkt
zu präsentieren, sondern den Lesenden,
Zuschauenden und FCH-Fans eine
andere Art der Vorschau anzubieten, die auch in
der gedruckten Ausgabe die übliche
Vorberichterstattung zum Spiel
ergänzt. In jeder Folge tippt ein Gast mit Bezug
zum FCH - vom Maskottchen Paule oder einem
Kumpel von Trainer Frank
Schmidt bis zu einem Shuttlebus-Fahrer oder dem
Fahnenschwenker im Stadion - das Spielergebnis
und präsentiert dazu
einen kleinen Beitrag: sei es eine Anekdote über
den Gegner oder auch mal ein cooler
Fußballtrick. Jan Beigelbeck und
der Heidenheimer Zeitung ist es mit diesem
innovativen, zugleich aber mit überschaubarem
Aufwand umsetzbaren Format
gelungen, auch Leserinnen und Leser zu
erreichen, die sich sonst gar nicht so sehr für
den 1. FC Heidenheim
interessieren. Es hebt sich sehr positiv von der
vielfach immer noch üblichen Art der klassischen
Vorberichterstattung
im Fußball ab.
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Platz 2: Leonie Rothacker und Philipp
Durillo,
Allgemeine Zeitung Mainz/Wiesbadener
Kurier/Darmstädter Echo
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„Mythos Heimvorteil“
Begründung: Teams im Profifußball
gewinnen zu Hause häufiger als auswärts, das ist
wissenschaftlich belegt. Doch gilt das auch für
den Amateurfußball, wo die Wege kürzer und die
Fans deutlich weniger sind? Um diese Frage
fundiert zu beantworten, haben
Datenjournalistin Leonie Rothacker und
Sportredakteur Philipp Durillo die Ergebnisse
von mehr als 100.000
Amateur-Spielen aus dem Verbreitungsgebiet der
Verlagsgruppe Rhein Main (VRM) analysiert – und
das Ergebnis ihrer
Recherche gemeinsam mit einem Team aus Reportern
und Mediengestaltern in verschiedenen Berichten
und Grafiken digital
aufbereitet. Dabei handelt es sich um
Erklärstücke, Analysen oder Teamporträts über
besonders heimstarke Herren- und
Frauen-Teams. Das Herzstück des mehr als 24
Artikel umfassenden Projekts ist eine
interaktive Anwendung, bei der
Nutzerinnen und Nutzer die Statistiken ihres
Teams anschauen und mit anderen Teams
vergleichen können. Diese Form des
Datenjournalismus ist im Sport aktuell noch eher
ungewöhnlich, dürfte aber künftig eine immer
größere Rolle spielen.
Insofern wird hier auch die Vorbildfunktion des
Projektes gewürdigt.
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